Musik aus 80 Meter langen Rohren

Normalerweise versehen PVC-Rohre in der Kanalisation unter der Erde über viele Jahrzehnte zuverlässig ihren Dienst. Michael Bradke hat aus den äußerst robusten und langlebigen Tiefbauprodukten hingegen einen Baukasten für wohlklingende Musikinstrumente für Kinder und Jugendliche entwickelt.  

Spielerischer Zugang

Bradke studierte Musikwissenschaften, Ethnologie und Pädagogik und betreibt das MobileMusikMuseum. Seit vielen Jahren sammelt, bewahrt und entwickelt er dafür klingende Fundstücke, Geräuschwerkzeuge und Instrumente aus der ganzen Welt. Seit 1993 ist er mit seinen Sammlungen und Ausstellungen international unterwegs. Außerdem vermittelt er Kindern und Jugendlichen mit Hilfe von Mitmachaktionen einen spielerischen, interaktiven Zugang zur Musik.

Mobiles Orchester

Kinder haben ihren Spaß beim Event “Klangkanal” mit einer großen Anzahl unterschiedlicher Rohr-Instrumente. (Titelbild: Michael Bradke/MobilesMusikMuseum, dieses Foto: Alex Kraus/Schirn FFM)

Neben Bühnenprogrammen zum Singen, Klatschen, Tanzen und Staunen organisiert Bradke das Open-Air-Event “Klangkanal”, bei dem Kinder und Jugendliche über PVC-Rohre miteinander kommunizieren. Aus rund 80 Metern dieser Rohre, die gewöhnlich im Kanal- und Abwasserbereich zum Einsatz kommen, entsteht ein mobiles Orchester. Mit von der Partie sind 30 Trommeln von 20 bis 60 cm Durchmesser, 6 Huborgeln, 20 Röhrenglocken, Plöpp-Orgel und Monsterflöte sowie Rein-Ruf- und Raus-Hör-Rohre: eine abwechslungsreiche Instrumentenauswahl mit einer einzigartigen Klangvielfalt. Bradke schafft dabei mit Hilfe von vielen Abzweigungen und Winkelstücken ein sich immer wieder veränderndes Rohrsystem: eine labyrinthische Großklang-Skulptur, die von allen Beteiligten begeistert bespielt wird.

Insgesamt gehören etwa 30 Trommeln aus PVC-Rohren zum Instrumentarium des Events. (Foto: Martin Bethke/musikmesse)

Für jede Generation

Ob Kinder, Jugendliche, Erwachsene oder Senioren: Bis zu 50 Personen darf das Orchester bei diesem außergewöhnlichen Event umfassen. Dabei sind die Bestandteile des mobilen Events in nur je einer Stunde auf Wiesen, Straßen oder in Hallen auf- und wieder abgebaut: ein spielerisches Hochvergnügen mit überschaubarem Vorbereitungsaufwand.

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